Wie funktioniert das Gesundheitssystem in Irland?
Irland ist eines jener Länder, die so leicht verzaubern können. Viele Menschen haben sich für einen längeren Aufenthalt oder sogar ein Leben in Irland entschieden, nachdem sie das Land als Tourist besucht und ihre Erfahrungen in guter Erinnerung behalten haben. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum: Irland hat eine reiche Kultur, atemberaubende Landschaften und freundliche Menschen. Wenn Sie jedoch für längere Zeit in Irland leben möchten, sollten Sie sich über das Gesundheitssystem informieren. Das öffentliche Gesundheitssystem, das durch Beiträge finanziert und von der HSE (Health Service Executive) verwaltet wird, hat besondere Anspruchsvoraussetzungen. Daher sollten Sie, um vollständig abgedeckt zu sein, eine Krankenversicherung abschließen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Punkte, die Sie berücksichtigen sollten.
Das irische Gesundheitssystems - Eine Einführung
Die Qualität der Gesundheitsvorsorge und der damit verbundenen Einrichtungen in Irland ist im Allgemeinen auf einem sehr hohen Niveau. Obwohl es in ländlichen Gegenden schwieriger sein kann, eine Einrichtung zu finden, sind die Standards doch landesweit sehr ähnlich. Es gibt etwa 1.650 Allgemeinärzte in Irland, was trotz der höheren Patientenzahl pro Arzt im Vergleich zum Rest Europas immer noch im Einklang mit anderen europäischen Ländern steht.
Das Gesundheitssystem ist grundsätzlich für jeden zugänglich und wird öffentlich finanziert. Allerdings müssen die meisten Arztkosten selbst getragen werden, es sei denn, es handelt sich um einen Notfall. Abhängig vom Einkommen werden bestimmte Kosten von der öffentlichen Hand getragen. Eine "Medical Card" (Gesundheitskarte) befreit Menschen mit sehr geringem oder keinem Einkommen von den Kosten.
Die Medical Card ist in Irland eine wichtige Ressource für Sozialhilfeempfänger, Geringverdiener, Rentner und andere bedürftige Personen. Mit dieser Karte haben sie Zugang zu einer Vielzahl von kostenlosen Gesundheitsleistungen, darunter Krankenhausbehandlungen, Hausarztbesuche, zahnärztliche, optische und akustische Leistungen sowie verschreibungspflichtige Medikamente und medizinische Hilfsmittel.
Alle anderen Personen haben keinen Anspruch (68,1% der Bevölkerung) auf diese Karte und gehören zur Kategorie 2 und müssen für Medikamente, Zahn-, Augen- und Gehörbehandlungen sowie Arztbesuche bezahlen. Ein Hausarztbesuch kostet ungefähr zwischen 50 und 70 Euro. Schwangere Frauen und ambulante Behandlungen im Krankenhaus werden hingegen kostenlos angeboten. Es können jedoch Gebühren für stationäre Unterkünfte und Notfallbehandlungen anfallen. Die Krankenhauskosten (für stationäre Patienten) betragen beispielsweise 80 € pro Tag.
Die irische Krankenversicherung für EU-Bürger
Wer in Irland krankenversichert sein möchte, kann dies auf unterschiedliche Weise erreichen. Zum einen ist es möglich, eine europäische Krankenversicherungskarte bei der eigenen Krankenkasse zu beantragen. Mit dieser Karte können die gleichen Leistungen der öffentlichen Gesundheitsversorgung in Anspruch genommen werden wie ein irischer Staatsangehöriger. Wer hingegen einen gewöhnlichen Wohnsitz in Irland hat und mindestens ein Jahr im Land bleiben möchte, kann sich als "ordinarily resident" registrieren lassen. Hierfür prüft die "Health Service Executive" HSE die Absicht des Antragstellers. Eine Bedürftigkeitsprüfung ist hierbei nicht nötig, sofern eine "medical card" vorliegt.
Private Krankenversicherung
Wenn Sie schon in manchen Foren gestöbert oder einige Artikel gelesen haben, dann ist ihnen wahrscheinlich vor allem Kritik am Gesundheitssystem in Irland untergekommen. Die Wartezeiten für einen Termin beim Arzt sind außergewöhnlich lang und Sie müssen zu einem vorgeschriebenen Arzt gehen, wenn Sie nicht privat versichert sind. Die langen Wartezeiten sind Irlands Kürzungen (um 6,6%) für die Gesundheitsversorgung seit Beginn der globalen Finanzkrise im Jahr 2013 zu verdanken.
Doch wer privat versichert ist, hat freie Arztwahl wird schnell versorgt. Alle privaten Krankenversicherungsanstalten sind bei der Health Insurance Authority registriert und bieten verschiedene Angebote an, die Sie vergleichen können. Die meisten Open Membership Insurers sind jedem Bürger zugänglich, unabhängig von Alter, Geschlecht und Versicherungsrisiko.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass klares Bild vom Gesundheitswesen und der medizinischen Versorgung für das Leben in Irland unerlässlich sind. Die Medical Card ist hierbei ein wichtiges Hilfsmittel, das Sozialhilfeempfängern, Geringverdienern, Rentnern und anderen Bedürftigen kostenlosen Zugang zu medizinischen Leistungen ermöglicht. Diejenigen, die keinen Anspruch auf die Medical Card haben, müssen jedoch eine Versicherung abschließen oder die medizinischen Leistungen aus eigener Tasche bezahlen. Sie können aber auch eine europäische Gesundheitskarte beantragen und diese mit den gleichen Leistungen der öffentlichen Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen.
Angesichts der langen Wartezeiten für einen Arzttermin in Irland könnte auch eine private Krankenversicherung eine Überlegung wert sein. Wenn Sie mit dem Verständnis des irischen Gesundheitssystems überfordert sind oder überlegen die EU-Insolvenz in Irland zu durchlaufen, dann buchen Sie hier ihr Beratungsgespräch.